Druckmaschinen
- Geschichte, Verfahren, Anwendungen und Zukunft -
Der Begriff Maschine ist nach heutigen Richtlinien definiert durch Antriebe, wie Motoren oder Zylinder. Wenn wir uns von dieser Definition freimachen, so sind Druckmaschinen schon Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Johannes Gutenberg revolutionierte die Erstellung von Büchern durch die Verwendung von beweglichen Metallbuchstaben und Zahlen, gedruckt wurde mit Hilfe von Druckerpressen. Diese wurden manuell betätigt, indem eine Spindel gedreht wurde. Über die Spindel und die angebrachten Druckplatten wurde der Druck erzeugt.
Solche Spindelpressen waren schon vorher aus dem Weinbau bekannt. Diese wurden häufiger für den Buchdruck umgebaut.
Mit der Erfindung der ersten Druckmaschinen war das Verfahren Bücher von Hand zu schreiben, so wie wir es noch aus mittelalterlichen Historienfilmen kennen, Geschichte. In erster Linie die Mönche kopierten die Bibel handschriftlich.
Die Einsatzgebiete der Druckmaschinen sind sehr vielseitig. Dazu gehören Zeitungsdruckmaschinen, Buchdruckmaschinen oder auch die Büromaschinen.
Die verschiedenen Einsatzbereiche von Druckmaschinen haben natürlich eine lange Historie. Wir werden versuchen, ihre Bandbreite zu beleuchten und die verschiedensten Anwendungsbereiche darzustellen.
Wie wir schon gehört haben, lag der Startpunkt der Entwicklung von Druckmaschinen bereits im Mittelalter. Mechanisch arbeitende Druckmaschinen, welche noch auf Plattenbauweise beruhten, gab es seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann die erste Rotationsdruckmaschine entwickelt, bei der das zu druckende Dokument zwischen 2 rotierenden Walzen hindurchlief. Manuelle Kurbelantriebe wurden mit fortlaufender Entwicklung durch Elektromotoren ersetzt.
Druckmaschinen gibt es für unterschiedliche Prozesse. In der Technik unterscheiden wir diese Maschinen wie folgt:
- Tiegeldruckmaschinen, es wird Fläche gegen Fläche gepresst
- Zylinderdruckmaschinen, es wird ein Zylinder rotierend über eine Fläche gepresst
- Rotationsdruckmaschinen, es werden zwei rotierende Zylinder gegeneinander gepresst
Eine Verfeinerung der Struktur von Druckmaschinen zeigt folgende Auflistung:
- Druckereien, spezialisiert auf das Drucken von bestimmten Formaten durch eine Verkettung von speziellen Maschinentypen
- Buchdruckmaschinen, Drucken von Seiten und Doppelseiten mit dem Ziel, das Buch mittels einer Buchbindemaschine zusammenzufügen
- Hochdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass die Druckelemente auf der Druckvorlage durch Erhebungen dargestellt sind
- Tiefdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass die Druckelemente auf der Druckvorlage durch Vertiefungen dargestellt sind
- Flachdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, das druckende und nichtdruckende Stellen fast in einer Ebene liegen. Die Vorbereitung der Druckplatten erfolgt in einer Weise, dass die Druckfarbe (fetthaltige Substanz) angenommen oder abgestoßen wird. Mit dem Lösungsmittel Wasser geschieht das Annehmen und das Abstoßen an den Druckplatten umgekehrt zur Druckfarbe. Dieses Verfahren wird auch als chemisches Drucken bezeichnet.
- Offsetdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass auf die Druckformen Schrift und Bild aufkopiert werden. Der Druck erfolgt dann indirekt über gummierte Walzen auf das zu bedruckende Medium, z.B. Papier. Die Druckwerke sind je nach geforderter Farbenanzahl gestaffelt, in der Regel von einem bis zu zwölf Werken.
- Rollenoffsetdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass das Zuführen und das Drucken im Durchlauf ausschließlich über Rollen erfolgt (keine Druckplatten). Das Übertragen der Druckvorlage auf das zu bedruckende Teil erfolgt indirekt. Ein typischer Einsatz für Rollenoffsetdruckmaschinen ist das Zeitungsdrucken.
- Rotationsdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass der Druckzylinder und der Gegendruckzylinder gegenläufig zueinander abrollen. Die Zuführung des zu bedruckenden Mediums kann über Bogen oder Rolle erfolgen.
- Siebdruckmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass die Druckfarbe durch ein feinmaschiges Sieb aus Draht, Textil oder Kunststoff gedrückt wird. Druck- oder bildfreie Stellen werden am Sieb mittels einer Schablone abgedeckt.
- Digitaldruckmaschinen sind Maschinen, die direkt von einem Computer oder auch von einer Kamera aus mit einem Druckauftrag versorgt werden können. Beispiele hierfür sind der klassische Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker. Digitaldruckmaschinen werden u.a. als Büro- oder Versandmaschinen eingesetzt. Es werden Papiere, Formulare, Aufkleber (Etiketten) oder Schilder gedruckt. In technischen Büros finden Digitaldruckmaschinen als Plotter für Großformate Einsatz.
- Flexodruckmaschinen sind Maschinen, die zur Kategorie der Hochdruckmaschinen und der Rollenrotationsmaschinen gehören. Die Maschinen arbeiten mit Druckplatten aus Gummi oder elastischem Kunststoff. Die Druckvorlagen werden durch Gravieren, Auswaschen oder Aufkopieren auf die Druckplatten übertragen. Der Einsatz ist vielfältig. Die Farben sind lösungsmittelgebunden.
- Bedruckmaschinen, geeignet für das Bedrucken von einzelnen Teilen oder geringe Stückzahlen. Bedruckmaschinen sind auch häufig Pressen in den verschiedensten Ausprägungen wie Handpressen, Kniehebelpressen, Vertikalpressen, Zylinderpressen u.v.a.
- Repromaschinen dienen der Reproduktion von Vorlagen, wie z.B. Kopierer
Diese Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Des Weiteren dürfen auch ein umfangreiches Zubehör und die Werkzeuge als eigenständige Kategorien der Druckmaschinen nicht fehlen. Zum Zubehör und zu den Werkzeugen gehören beispielsweise:
- Druckvorstufen, wie Belichter, Entwicklungsmaschinen, Kontaktgeräte, Scanner, Setzmaschinen, Proofgeräte
- Druckweiterverarbeitung, wie Bindemaschinen, Falzwerke, Falzmaschinen, Folieneinschlagmaschinen, Heftmaschinen, Klebe- und Laminiermaschinen,
- Handlingsmaschinen, wie Rütteltische, Luftdüsentische, Stapelheber, Stapelwender, Zusammentragmaschinen
- Ausführungen
- Zuführungen
- Bogenanlagen
- Farbbehälter und Farbwerke
- Trocknungsanlagen
- Ablagen
- Druck- und Plattenzylinder
- Transportrollen
- Walzen
Diese Aufteilung der Druckmaschinen in Bezug auf ihre Funktionen folgen wir auch bei der Strukturierung der Kategorien auf unserer Plattform tramao.de.
Bei modernen Druckmaschinen hält auch die Automation immer weiter Einzug. Die Automatisierung umspannt u.a. die folgenden, wichtigen Bereiche:
- Automatische Entnahme und Zuführung von Platten und Rollen
- Automatisches Wechseln von Farbwerken und Farbbehältern
- Prozessüberwachung
- Entnahme und Zuführung von Bögen, Papierrollen oder anderen zu bedruckenden Teilen
- Visualisierung
- Verkettungen mit anderen Maschinen mittels Förderbändern und Handlingseinheiten oder mittels Roboter
- Verpackung inkl. Kennzeichnungen
- Integration von Sicherheitszonen
Wie ist es um die Zukunft der Druckmaschinen bestellt?
Von Zielen, wie z.B. dem papierlosen Büro, sind die meisten Firmen noch weit entfernt. Im Gegenteil, es wird mehr gedruckt als unbedingt notwendig.
Woche für Woche landet Werbung ungelesen im Altpapier, Werbung die in vielen Haushalten doppelt und dreifach ankommt.
Printmedien wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazine leiden unter Auflagenrückgängen. Auch Einnahmen aus Werbeanzeigen sind rückläufig. Das trifft aber die Druckmaschinenhersteller nur bedingt, denn auf der anderen Seite wird mehr separate Werbung gedruckt.
In der Druckindustrie wird auch der Stellenwert der Nachhaltigkeit steigen. Recycling wird in der Zukunft bedeutender werden. Frischem Papier wird beispielsweise Altpapier beigemischt. Es gibt auch schon Printprodukte, die aus 100% Altpapier bestehen.
Es bleibt für die Hersteller der Druckmaschinen letztendlich nur die Möglichkeit, ihre Produkte den wachsenden Anforderungen des Marktes anzupassen. Dazu gehört z.B. die Tatsache, dass die Verpackung von Artikeln aus marketingtechnischen Gründen immer wichtiger wird. Die Verpackungen, egal ob sie aus Papier, Pappe, Kunststoff oder Folie bestehen, sind in den meisten Fällen bedruckt.
Damit sollte die Zukunft der Druckmaschinen in vielen Bereichen gesichert sein.
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